Radu Nagy

Die Samen der Spiritualität wurden von früh an in meinem Leben gesät. Als Kind praktizierte ich, angeleitet von meinem Vater, den Sonnen-Gruß, eine Reihe von Bewegungen, deren Sinn ich nicht verstand, die mich aber geprägt haben. Fast zeitgleich betrat ich die Welt der Musik, fasziniert von dem Klang des Cellos und der Eleganz der Bewegungen von Virtuosen, die ich anhörte. Meine Sensibilität wurde genährt, mein Geist jedoch, hungrig nach Antworten, suchte danach in einem Raum, in welchem spirituelle Kenntnisse als Bedrohung für das Systems betrachtet wurden.

 Aber nach dem Fall der Mauern eröffnete sich der Horizont und ich stürzte mich, unersättlich, in die unterschiedlichen spirituellen Praktiken. So praktizierte ich jahrelang Yoga, Meditation, Reiki und Tai Chi, die ich in meinen Lebensstil integrierte.

Auch die Musik nahm mich auf einer langen Reise mit, die noch heute währt. Ich   verbrachte ganze Jahre in den USA, wo mein professionelles Streben auf weltbekannte Musiker traf. Ich lernte die berauschende Schönheit von Italiens Landschaft kennen, wo ich fast ein Jahrzehnt lang verweilte. Und ich begegnete derjenigen, die mein Herz verzauberte, in dem Land von Mozarts Zauberflöte.

Zusammen durch das Leben weiter schreitend, entdeckten wir den Pfad des Inka-Schamanismus. Ein im Laufe der Zeit von vielen Weisen festgestampfter Weg, Wesen, die im Einklang mit den Kräften des Universums lebten und einen natürlichen und freudigen Lebensstil pflegten. Zu Anfang dieser neuen Reise begegneten wir derjenigen, die unsere Lebensführerin werden sollte: Chris Waters, Schamanin, Trainerin und Freundin. Unter ihrem erfahrenen Auge konnten wir diesen Weg in Sicherheit durchschreiten und dabei jene Harmonie finden, nach welcher wir schon immer gesucht hatten.

Für mich war der Schamanismus die Brücke, welche die Welten miteinander verband: Die Kunst, Musik zu machen, mit der Kunst zu leben. Rückblickend auf die Etappen meines Lebenslaufes schauend, von dem Sonnen-Gruß bis zu der Weisheit der Inka-Zivilisation, der Kindern der Sonne, bin ich dankbar für all´ die Geschenke, die ich empfangen habe und die ich, wie ich fühle, weiter geben kann. Durch die Musik und die Spiritualität lernte ich, dass Schenken die schönste Form des Reichtums ist.